Impuls Nr. 127
Denkst du noch selber, oder fragst du die KI??
Kennen Sie das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“
von Hans Christian Andersen?
Den Menschen geht plötzlich ein Licht auf. Sie sind auf einen Betrüger hereingefallen. Doch woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel? Sie hörten auf ein kleines Kind! Sie glaubten nicht, dass dieses kleine Kind die Unwahrheit sagte. Man sagt ja auch aus gutem Grund: „Kindermund tut Wahrheit kund!“. Kleine Kinder sprechen die Wahrheit, ohne an die Folgen zu denken. Sie sind ehrlich. Sie meinen genau das, was sie sagen, ohne Höflichkeit und Diplomatie. Wo die Erwachsenen sich genau überlegen, ob sie etwas sagen, was sie sagen und wie sie es ausdrücken - da sprechen kleine Kinder einfach aus, was sie denken. Ehrlich und offen.
Wahrscheinlich rutscht auch kleinen Kindern mal eine Unwahrheit über die Lippen, aber es geht mehr darum, dass kleine Kinder ihre Gefühle ehrlicher zeigen und nicht unterdrücken, so wie viele Erwachsene das gerne tun; sie zeigen, wenn sie traurig sind, wenn sie sich über etwas freuen, wenn sie ungeduldig oder zornig sind, wenn sie über etwas staunen, wenn sie lachen oder übermütig sind. Es geht darum, dass sich kleine Kinder nicht verstellen.
Der Schriftsteller Erich Kästner hat mal gesagt: „Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene, aber was sind sie nun? Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!“
An diesem Sonntag hören wir im Evangelium, dass Jesus verärgert über seine Jünger war. Die Jünger wollten die Leute wegschicken, die ihre Kinder segnen lassen wollten. Doch Jesus belehrt sie: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes!“ Jesus möchte, dass wir uns die Kinder zum Vorbild nehmen. Wir dürfen so vertrauensvoll, ehrlich und offen sein, wie Kinder es glücklicherweise sind.
Das ist nicht immer leicht, wenn man erwachsen wird oder schon erwachsen ist. Wir können uns zurückbesinnen auf das Wichtige und Wesentliche im Leben. Lasst uns den Rat Jesu annehmen! Lasst uns auf sein Wort vertrauen und wieder den wahren Kinderglauben suchen, Amen!
Susanne Slawik und
Bettina Kirchner-Brodowski
Vorbereitungsgruppe der Familienmesen der Gemeinde Liebfrauen in Linden