Impuls Nr. 153
Was wäre, wenn ich König wäre?
Sie haben den Gedanken bestimmt auch schon gehabt.
Mein Wort wäre Gesetz und alle Untertanen würden tun, was ich sage.
Wie wäre es mit einem Gesetz, das in Wartezimmern gemütliche Sessel und Schnittchen vorschreibt? Oder ein Erlass für Currywurst, täglich, überall, auf jeder Speisekarte von der Werkskantine bis zum Sternerestaurant.
Ich glaube, mir kämen noch viele gute Ideen und Ihnen sicher auch.
Aber es ist gut, dass in unserem Land niemand diese Macht hat.
Macht, willkürlich den eigenen Willen durchzusetzen.
Unser Grundgesetz ist da ganz deutlich, wenn es von der Würde des Menschen spricht. Wir haben alle die gleiche Würde, sie ist unantastbar und gilt ohne Ausnahme.
Man könnte sagen: In unserer Demokratie sind alle gleichermaßen königlich.
Als Christ*innen glauben wir, dass alle Menschen Kinder Gottes sind. Kinder von dem, dessen Reich und Königtum nicht von dieser Welt sind. Königskinder sind wir, mit königlicher Würde, die uns geschenkt ist, die wir nicht verlieren können und die wir immer wieder erfahren dürfen.
Aber auch mit dem klaren Auftrag, überall da laut zu sein, wo diese Würde in Frage gestellt wird.
Überall, wo wir Menschenunwürdigkeit sehen, müssen wir handeln.
Genau dafür stehen die König*innen aus Holz, die der Diakon und Künstler Ralf Knoblauch in seiner kleinen Werkstatt in Bonn anfertigt. Seine Figuren bekommen überall da ein neues Zuhause, wo sich auf vielfältige Weise für die königliche Würde aller Menschen eingesetzt wird.
Unsere Jugendbildungsstätte St. Altfrid in Essen beherbergt so seit kurzem eine Maria – Königin.
Auch hier in Bochum sind Könige und Königinnen von Ralf Knoblauch unterwegs, und gelegentlich hat man Glück, ihnen zufällig zu begegnen.
Tobias Klutz
Gemeindeassistent
Pfarrei St. Franziskus