Impuls Nr. 154 A

Weltuntergang?

Liebe Mitglieder unsere Pfarrei, liebe Gäste!

Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Welt untergehen wird. Dieses Amt übernehmen seit geraumer Zeit schon die Naturwissenschaftler: Unsere Erde wird in ein paar Millionen Jahren von der Sonne verschluckt sein, der Mensch wird schon viel früher untergehen. Manche Forscher meinen sogar, dass in etwa hundert Jahren weder Trinkwasser noch saubere Luft vorhanden sind, mit deren Hilfe die Menschheit überleben könnte.

Man muss auch kein Prophet sein, um zu wissen, dass es im kommenden Jahr Kriege und Unruhen geben wird, Erdbeben, Seuchen und Hungersnöte … ebenso werden Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt, gefoltert und getötet werden.

All das, was im heutigen Evangelium zur Sprache kommt, ist also keine Prophetie, sondern Realität. Man braucht sich nur die täglichen Nachrichten anzuschauen.
Das Entscheidende und Wichtige dieser Rede Jesu ist aber nicht das Katastrophenszenario, das er zeichnet, sondern die Sätze dazwischen, in denen er uns darauf hinweist, wie wir darauf reagieren sollen. „Gebt acht, dass man  euch nicht irreführt!“ sagt er. „Lasst euch nicht erschrecken“, und schließlich: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen“.

Aufgeschrieben wurden diese Worte Jesu nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Für die Menschen damals war diese Zerstörung die Katastrophe schlechthin, ein Trauma, das noch heute nachwirkt, wenn wir uns die Konflikte um den Jerusalemer Tempelberg anschauen, die das politische Tagesgeschehen immer noch beeinflussen.

Menschen in solchen Krisensituationen möchte Jesus mit seinen Worten Mut machen, in dem er darauf hinweist, dass das Festhalten an ihm und seiner Botschaft den Ausweg aus diesen großen und kleinen Katastrophen darstellt. Wer standhaft bleibt und ihm nachfolgt, der wird das Leben gewinnen.

Somit kann auch uns heute der Glaube Halt und Orientierung bieten.

Vertrauen wir auf Gott, dass wir uns mit ihm an der Seite den täglichen Herausforderungen stellen, dass er auch in Krisenzeiten bei uns ist und wir mit ihm das Leben, das Leben in Fülle gewinnen!


Marion Böckmann
Gemeindereferentin
Pfarrei St. Franziskus

Pfarrei St. Franziskus